Kulte & Gottheiten

Die Großen Götter
Als die "Großen Götter" versteht einen Pantheon von Gottheiten, deren Kulte mehr oder minder öffentlich auf ganz Cimorra aktiv sind. Ihre Tempel kann man vielerorts zu finden und ihre Priester sind oft mächtige und einflussreiche Persönlichkeiten. Somit ist schon rechtens, wenn viele Cimorrier behaupten, dass die mächtigsten Kulte dank ihrer flächendeckenden Verteilung als die eigentlichen Herren der Welt bezeichnet werden.
Der Pantheon der Großen Götter teilt sich in drei Gruppen auf:
  • Pantheon der Sonnen: Diese Götter sind den Menschen freundlich gesinnt. Ihre Anbetung verlangt keine oder nur geringe Blutopfer und ihre Segen ist immer wohlwollend für ihre Jünger. Zu ihnen gehören Götter des Wetters, des Lichtes, der Gerechtigkeit und der Ordnung.
  • Pantheon der Schatten: Diese Götter kommen aus der Finsternis und stehen für das Gegenteil der Sonnengötter. Die Schattengötter sind grausam und verlangen wie die Großen Alten oft Fleisch, Blut und Tod als Opfer. Unter ihren Reihen befinden sich Götter des Mordes, der Gifte und des Todes und des des Verfalls.
  • Pantheon der Schleier: Die Götter des Schleiers sind vollkommen neutral gegenüber den Menschen eingestellt, weswegen sie auch kaum Beachtung erhalten. Nur wenige von Ihnen sind überhaupt namentlich bekannt. Insgesamt werden sie mit Aspekten der Natur in Verbindung gebracht und zwar mit denen, deren Einfluss auf die Menschen meistens egal ist. Dazu gehören Stein, Berge, Wälder oder auch Tiere.
Bejayal (Schattenpantheon)
Die Göttin der Gifte und des hinterhältigen Todes hat viele Gestalten und Bildern, in denen sie von ihren Anhängern, meist Mitglieder geheimer Mördergilden, angebetet wird. Oft dargestellt als schöne, junge Frau aus Jade mit den Augen einer Viper und zwei Giftdolchen in den Händen. Alternative Darstellungen sind zum Beispiel auch grüne Schlangen, Schlangenaugen oder ein Messer mit einem Schlangenkörper als Griff.
Wie schon bei dem Siechengott Bhurog Q'Vhals ist auch die Anbetung von Bejayal recht zwiegespalten. Zum einen gibt es die Kulte der Assassinengilden, welche sie als ihre Todesgöttin verehren, aber auch normale Menschen wenden sich an die Göttin, um vor Schlangenbissen oder anderen Giften verschont zu bleiben. Daher kann man immer wieder Tempel von Bejayal in den Städten vorfinden, wo ihr zu Ehren junge Tiere in den Schlangengruben geopfert werden.
Belegheth (Sonnenpantheon)
Belegheth ist die Göttin der Lust und Freuden und gilt als die Botin von Reshatsa. Denn es heißt: „Erst wer dem Hauch Belegheths verfallen ist, kann auch von Reshatsa mit Kindern gesegnet werden.“
Die Göttin wird als junge Frau aus zinnoberrotem Marmor dargestellt und man findet ihre Schreine und Tempel immer dort, wo Feste gefeiert werden und man sich seinen Gelüsten frei und hemmungslos hingibt. So wird die Göttin auch oft mit einem Gefolge aus ewig erigierten Tiermenschen als Begleitung dargestellt. Belegheth hingegen trägt oft Blumenkränze in den Haaren und ein Füllhorn mit Wein in den Händen, welches sie in die nach Lust und Zerstreuung suchenden Münder ihrer Kinder ergießt.
Belegheth ist die Göttin der Huren, der Schausteller, der Künstler und all jener, welche sich ihrer Leidenschaft und dem Genuss hingeben. So weiht man auch jede Feier zu Beginn ihrem Namen und bittet sie um ihren Segen, in dem man ihr einige Amphoren des besten Weines opfert.
Der männliche Gegenpart von Belegheth ist Sholoigur, welche die eher rauen, männlichen Aspekte der Lustbarkeiten darstellt.
Bhurog Q'Vhal (Schattenpantheon)
Bhurog Q'Vhals Darstellung in seinen Schreinen zeigt sofort und ohne Umschweife, für welche Aspekte der Gott steht: Krankheit, Fäulnis, Trägheit und ein langsamen Dahinsiechen. Der Gott wird oft als ein fetter, aufgeblähter, nackter Mann dargestellt, dessen Haut über und über mit Pusteln, Narben, Warzen, nässenden Wunden und Eiterblasen überzogen ist und aus dessen zahnlosen Mund unentwegt Würmer und Maden kriechen. Die Darstellungen des Gottes sind oft aus weißem oder grünlichem, fettigen Speckstein herstellt, was seine widerwärtigen Aspekte weiter unterstreicht.
Die Anbetung von Bhurog Q'Vhal erfolgt recht zwiespältig. Auf der einen Seite fürchtet man den Siechengott und versucht sich von ihm so weit wie möglich fern zu halten und seine Existenz zu verneinen, doch auf der anderen Seite gibt es sehr aktive Kulte, welche ihm Opfer darbringen, um ihn milde zu stimmen. Die Gläubigen gehen davon aus, dass sie durch die Gunst des Gottes immun gegen Krankheiten werden und so ein langes Leben genießen können.
Es gibt aber auch einige wenige, welche ihn in seiner Existenz als Todesgott anbeten und verehren und in seinem Namen ganze Städte mit leprösen Seuchen und tödlichen Krankheiten verpesten.
Caeres (Sonnenpantheon)
Caeres ist der Gott des Krieges und der Ehre. Er wird oft als riesenhafter Mann, bewaffnet mit einem mächtigen Schwert und einer Streitaxt dargestellt.
Als Gott des ehrbaren Kriegers steht er nicht direkt für Mord und Totschlag, sondern für die Kunst des Krieges und für die Lehren des Schwertes. So befinden sich in den Kampfschulen, in denen der Umgang mit dem Schwert, einer anderen Nahkampfwaffe oder der Faust gelehrt wird, auch oft die Schreine des Gottes. Es heißt, dass wer im Namen von Caeres kämpft und in einer Schlacht fällt, der wird nach seinem Tod in den zyklopischen Hallen des Gottes aus Gold und karmesinfarbenen Granat auf dessen heiligen Berg leben, güldenen Wein aus Bechern, die aus Rubinen gefertigt wurden, trinken und sich mit den Töchtern Caeres vergnügen.
Caeres größter Feind innerhalb des Götterpantheons ist Bhurog Q'Vhal, der Gott der Krankheiten und des siechenden Todes, Bejayal, Göttin der Gifte und des hinterhältigen Mordes, und Shodhar, Gott des Mordes und der Massaker.
Reshatsa (Sonnenpantheon)
Reshatsa ist die Göttin des Lebens, der Heilung und der menschlichen und tierischen Fruchtbarkeit. Sie ist eine Schwester von Silja, der Regengöttin, und Belegheth, die Göttin der Lust und Freuden, ist ihr Herold. Dargestellt wird sie als Frau mittleren Alters mit großen Brüsten und einer großen Wasserkaraffe in den Händen.
Der Kult der Göttin besteht hauptsächlich aus Heilern, welche um die Gunst der Göttin flehen, damit ihre Heilkünste stets gelingen. Auch Frauen und junge Paare, die sich Kinder wünschen Opfern der Göttin Speisen, meist in Form von Milch und Körnern, um Fruchtbarkeit zu erflehen.
Die Tempel der Reshatsa erkennt man an der Halle der Genesung, wo man sich von den Priestern und Priesterinnen der Göttin, welche in der Kunst der Heilung ausgebildet sind, medizinisch versorgen lassen kann. Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist die Statue der Göttin, welche zugleich ein Brunnen ist, bei dem das Wasser aus den Brüsten, dem Schritt und der Wasseramphore fließt und somit die Fruchtbarkeit von Reshatsa darstellt.
Shodhar (Schattenpantheon)
Shodhar ist der verhasste Gott des Mordes und des Massakers. Es gibt keine öffentliche Verehrung von ihm und daher kennen auch nur die wenigsten seine Standbilder in Form einer blutverschmierten Raubkatze. Je nach Gebiet werden auch andere Raubtiere als Bildnis des Shodhar angebetet.
Tatsächlich gibt es nur eine sehr geringe und vor allem streng geheime Anbetung von Shodhar. Ähnlich wie bei Sholoigur, dem Gott der egoistischen Lusterfüllung, wird auch der Gott des Mordes meistens nur von Einzelpersonen oder aber auch von Assassinenkulten angebetet. Es heißt, dass die Jünger des Gottes besonders grausame und menschenverachtende Individuen sind, welche ohne zu zögern einen Menschen töten würden. Aus diesem Grund wurde auch der Kult in einigen Gebieten Cimorras offiziell verboten. So gibt es im Imperium von Sarghai-Tan offiziell keinen Schrein des Shodhar, während es in Voorm-Thak einige Tempel und Schreine der Mordgottes gibt. In den Tempeln des Shodhar werden regelmäßig Menschenopfer dargebracht, als Schlachtopfer auf den Altären oder als Futter für die heiligen Raubtiere.
Es gibt aber auch so genug Massenanbetungen von Shodhar. Jede Schlacht, so blutig und grausam sie nur sein kann, jedes Massaker an Unschuldigen und jeder kaltblütige Mord ist eine Lobpreisung an den Gott und es heißt, wenn so viel Blut vergossen wurde, dass er seine Gier für eine kurze Zeit stillen kann, so sendet er seine Todesengel aus, um seine Jünger in der Schlacht zu unterstützen oder auch zu vernichten. Ganz wie es ihm beliebt. Denn jeder Tropfen Blut, der vergossen wurde, sei es in Zorn, Hass, Wut, Aggression, Raserei oder Befriedigung kranker Gelüste, ist ein Opfer für Shodhar. Egal, aus welcher Ader es stammt.
Es heißt, dass Shodhar der Bruder von Sholoigur wäre und dass die beiden oft gemeinsam in grausamen Folter- und Mordriten angebetet werden.
Sholoigur (Schattenpantheon/Maske des Nyarlathotep)
Sholoigur ist das männliche Gegenstück zu Belegheth und wird oft in recht unterschiedlichen Darstellungen angebetet. Die bekanntesten Formen des Gottes sind der große, dunkelhäutige und nackte Mann mit einem ausgeprägten Geschlechtsorgan oder der erigierte Satyr.
Sholoigur ist der Gott der Potenz, der männlichen Lust und der Befriedigung derselbigen. Dabei ist der Unterschied zwischen ihm und Belegheth, dass es ihm nur um die eigene, egoistische Lust und Befriedigung geht, während die Göttin für die Lust im Allgemeinen und die Freude daran steht.
Der Kult des Sholoigur agiert daher auch nicht so öffentlich wie sein weiblicher Gegenpart und der Gott wird eher nur von einzelnen Personen verehrt, denen es nur darum geht, ihre eigenen Lust mit allen möglichen Mitteln zu befriedigen oder denen es gelüstet, sich über andere Menschen zu stellen.
Daher wird der Kult des Sholoigur auch mit steigender Besorgnis betrachtet, denn seine Gläubigen neigen oft dazu zur Steigerung ihrer Lust anderen Menschen Schmerzen zu zufügen oder sich immer mehr und mehr ihren niederen Gelüsten und abartigen Perversitäten zu verfallen.
Silja (Sonnenpantheon)
Silja ist die Göttin des Regens und der Fruchtbarkeit von Feld und Wald. Sie soll ihren Priestern, den Grünen Druiden, in der Gestalt einer wunderschönen, fruchtbaren Jungfrau aus reinem Kristall erscheinen, deren glasartiges Haar von einem ewigen Wind umspielt wird. Die Göttin wird auch stets mit einer Kristallstatue dargestellt.
Die Grünen Druiden erkennt man schon von weitem an ihren namensgebenden Gewändern. An hohen Feiertagen sieht man sie über die Felder und Weiden marschieren und diese mit gesegnetem Regenwasser besprengen, damit ihre Früchte aufs Beste gedeihen mögen.
Thoran & die Schwertheiligen (Sonnenpantheon, Halbgötter, Heilige)
Thoran Ganghor war vor seiner Gottwerdung ein menschlicher Schmied und Krieger, welcher der Legende nach gemeinsam mit seinen sechs Gefährten auszog, um gegen die Schlangenmenschen anzutreten. Sie besiegten diese dank ihrer Sternenklingen, welche Thoran angefertigt hatte und beendeten somit die Schreckensherrschaft der Schlangen.
Heute wird Thoran und die sechs Schwertheiligen in vielen Ländern als Befreier der Menschen verehrt und in kleinen Tempel angebetet. Zudem ist Thoran zum Patron der Schmiede geworden, weshalb sich in nahezu jeder Schmiede ein kleiner Schrein mit seinem Abbild darin befindet.
Thoran und die Schwertheiligen werden auch oft als Avatare oder Herolde von Caeres, dem Gott des ehrenhaften Krieges angebetet und verherrlicht.
Tleleshka (Sonnenpantheon)
Tleleshka ist der Gott der Sonne, der als goldene oder bronzene Scheibe oder Sonnenrad dargestellt und offenen Tempeln angebetet und verehrt wird. Die Gläubigen und seine Priester, welche nur mit einem Hüfttuch gewandet sind und ihre Haut golden anmalen, bringen ihm hier Opfer dar, damit er sein Licht zum Wohle der Menschen, der Pflanzen und Tiere und nicht zu ihrer Vernichtung einsetzt.
Ein beliebtes Opfer an Tleleshka ist Weihrauch, der mit Hilfe eines Sonnenspiegels entzündet wird. Gelingt dies, so hat Tleleshka das Opfer angenommen und wird seinen strahlenden Segen über das Land ausbreiten.
Das Zentrum des Tleleshka-Kultes befindet sich in der Stadt Thyrak, deren Wohlstand von den Sonnensteinen abhängig ist, welche auf den Ebenen hinter der Stadt von der Kraft der Sonne aufgeladen werden.
In anderen Gebieten ist Tleleshka nach den beiden Sonnen Zuul-Basir benannt. 
Ythorl (Schleierpantheon)
Ythorl, der Ersäufer, ist ein Gott der in einer Grotte unter dem Tempel der Meeresgötter schlummern soll und hin und wieder diese verlässt, um vorbeifahrende Schiffe, die sich auf der Passage von Hakkabar nach Ahkmun an der Westküste von Ogog befinden, zu vernichten. In diesem Gebiet hat die Priesterschaft von Ythorl einen großen Einfluss, da kein Schiffskapitän die Passage ohne einen Priester oder den Rat der Priesterschaft durchführen würde. Grundlegend erlaubt die Priesterschaft die Passage nur im Sommerhalbjahr, da im Winterhalbjahr Ythorl besonders stark wütet und Schiffe gegen die Klippen wirft und die Besatzung ersäuft.
...
Yog (Sonnenpantheon)
Der Kult von Yog ist in nahezu jeder größeren Stadt vertreten, da er der Schutzpatron des Wissens und somit der Bibliotheken ist. Oft findet man so in kleinen Nischen einen Schrein, in dem sich die Statue des Gottes befindet. Yog wird als fette, aber sehr weise wirkende Kröte dargestellt, die mit einem gelassenen Blick zu den Sternen blickt. In den Tempel und auch bei den Schreinen werden dem Gott kleine Pergamentstreife geopfert, auf denen Ideen, Gedanken, Erinnerungen, Wissen und Wünsche geschrieben wurden. Somit bringen die Gläubigen ihm ihr Wissen dar und wollen erreichen, dass es von Yog behütet wird.
Verbindungen zwischen Yog und der Äußeren Gottheit Yog-Sothoth sind nicht bekannt, aber es kann sich bei Yog durchaus auch um einen Avatar der Gottheit handeln.