Architektur

Sybille und Kurt Mader/pixelio.de
Ruine einer Schlangenstadt

Die offensichtlichste Methode zur Definierung von Baustilen ist der Lebensraum der Cimorrier und der Baugrund, auf dem ein Haus, eine Festung oder gar eine Stadt errichtet wurde.

 

Mit Baugrund ist nicht nur der Beschaffenheit der Bodens und der Umgebung gemeint, sondern auch, ob sich das Gebäude an einem Ort befindet, an dem sich schon einmal ein anderes Bauwerk stand. Da vor den Menschen die Schlangenmenschen und andere, fremdartige Rassen und Kulturen Cimorra und Yughanor beherrscht und zyklopische Städte und Festungen errichtet haben, kann man diese oder zumindest ihre Überreste noch an vielen Orten der Welt wiederfinden. Und nur allzu oft wurden diese von den Menschen weiter benutzt, aus- und umgebaut. Viele Städte der Menschen haben ihre Wurzeln in äonenalten Ruinen verankert, wodurch dieser Baustil oft erhalten wurde. Je vollständiger die alte Stadt erhalten ist, desto dominanter ist ihr Stil auch weiterhin. 

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Grabstätte der Nordländer

Der Lebensraum ist der große Faktor für die Art und Weise, wie ein Gebäude oder eine Stadt errichtet ist. In den nördlichen Regionen vertraut man einem rauen, eher klobigen Baustil. Werkstoffe sind hier Holz und verschiedene Steinsorten, besonders Basalt und Granit. Gedeckt sind die Häuser entweder mit Steinplatten oder Holzschindeln. Sie besitzen nur kleine Fenster und somit in ihrem Innern recht dunkel. Auch gibt es Gebäude die komplett aus Holz gebaut wurden. Besonders kleinere Dörfer und Städte sind reine Holzbauten, wenn kein altes Fundament zu Grunde liegt. Paläste und Kultorte werden oft mit monolithische Säulen oder baumstammdicken Balken errichtet, um größere Flächen erzeugen zu können. Je nach Gegend werden auch naturbelassene Basaltsäulen oder Obsidianblöcke verwendet. Auch soll es Städte geben, welche regelrecht homogen mit Bäumen verbunden sind und deren Mauern eine regelrecht lebender Schutzwall sind. Verzierungen der Gebäude sind, wie überall auf Yughanor, vom Reichtum und der Macht des Bewohners abhängig. Dabei handelt es sich meistens um Gravuren oder auch Bemalungen mit Naturfarben oder auch Blut.

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Jarne-Siedlung

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Ruinen einer Tempelanlage

Kommt man weiter nach Süden, hin zu den Küsten, Urwäldern, Steppen und Grasländern, wo die großen Stadtstaaten stehen, so wird der Baustil geschwungener und experimenteller. Es werden mehr und leichtere Baustoffe verwendet, um so gewagtere Formen zu errichten. So sind Kuppeldächer und weitläufige Säulenhallen sowie mehrstöckige Gebäude keine Seltenheit in diesen Gegenden. Neben edlen Baustoffen, wie zum Beispiel Jade, Bernstein, Gold oder auch Elfenbein, wird in den großen Städten und den Palästen der Reichen und der Herrscher auf prunkvolle Verzierungen besonderer Wert gelegt. Statuen aus Marmor und Alabaster zieren die Innenhöfe der Villen und Korallen die Wände und Fenster in den küstennahen Städten.

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Ansicht auf Bahagad

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Sumpfdorf

Verlässt man diese Gegend und geht mehr in die Savannen, den unzugänglichen Sümpfen und den Gebirgswäldern des Südens, so wird der Baustil wieder gröber und mehr praktikabel. So kann man hier gewaltige Stadtanlagen finden, die komplett aus Erde und Lehm erschaffen wurden und von zyklopischen Wallanlagen geschützt werden. Ebenso gibt es hier auch Städte in den Wäldern, die in die Wipfel der Bäume liegen oder in weitläufigen Höhlensystemen. Immer wieder aber stößt man gerade auch in den Gebirgsregionen auf Bauwerke, die komplett aus dem Stein geschlagen oder erbaut wurden.

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Dorf der Chingwe

Innenausstattung

Je nach dem, in welche Gegend Yughanor man geht, unterscheidet sich die Innenausstattung der Wohnhäuser sehr, was Größe, Materialien, Möbel und Grundausstattung angeht.

 

Im kühleren Norden sowie im schwül-warmen Süden des Kontinents, wo Notwendigkeit vor dekorativen Einsatz steht, sind Möbel und Alltagsgegenstände von eher schlichter Natur. Meist sind diese aus Holz oder Bambus gefertigt und streng nach ihrer Zweckdienlichkeit ausgelegt. Verzierte Objekte, wie bemalte Lederlaternen, Stühle und Tische mit kunstvollen Beinen oder Lehnen sind eher selten und gehören zur Ausstattung der wohlhabenderen Bürger, welche einen großen Wert auf Repräsentation legen (siehe Handel, Reichtum & Reisen). Im Süden kommen zudem noch farbige Dekorationen der Häuser und der Wohnungen hinzu, welche im Norden kaum vorzufinden sind.

 

"Bei Einrichtung der Villa des ehrwürdigen Händlers Maúq Bjyanái ist es von höchster Wichtigkeit, mein junger Schüler, dass folgende Räume unserer besonderen Aufmerksamkeit unterliegen..."

- Der Architekturgelehrte Ub Sotha zu seinem Schüler, dem späteren Baumeister Vonn Vzulkor.

 

In der zentralen Region Yughanor, wo die großen und prächtigen Stadtstaaten und reiche mächtiger Tarqs liegen, wird, wenn man genügend Reichtum und Ansehen besitzt, sehr großer Wert auf die Ausstattung der Wohnhäuser gelegt. Dabei sind folgende Räume und Örtlichkeiten bei vielen der Villen und Adelshäuser von besonderer Wichtigkeit:

  • Das Atrium ist der zentrale Raum des Hauses. Er ist ein Empfangssaal, der eine direkte Verbindung zum Haupteingang besitzt. So werden Gäste direkt ins Atrium geleitet, wo sie vom Gastgeber empfangen werden könne. Der Saal ist der mit Abstand aufwendigst gebaute Raum des Hauses und entsprechen opulent mit edlen Materialen, Gemälden und Dekorationen ausstaffiert, um dem Gast mit einem einzigen Blick sein Vermögen, seinen Einfluss und seinen Ruhm zu zeigen. Zudem nehmen oft Wasserspiele und -becken, oft von edlen und seltenen Fischen bewohnt eine zentrale Fläche im Loakál ein. Vom Loakál aus führen weitere Türen zu den restlichen Räumen und Trakten des Hauses.
  • Der Innenhof des Hauses, ist eine meistens recht kleine, parkartige Anlage, welchen besonders der Herrin des Hauses als Ort zur geistigen Zerstreuung dient und zum Flanieren einlädt. Diese kleinen Anlagen sind mit Bäumen, Blumenbeeten und kunstvollen Vogelvolieren dekoriert und oft besitzen sie auch kleine, verstecke Pavillions, in denen sich die Herrin zurückziehen kann, um dem anstrengenden Alltag zu entfliehen und sich vielleicht auch einer erotischen Liason mit einer Sklavin oder einem Sklaven hinzugeben.
    Je nach Größe des Hauses können die Peristyl wirklich parkartige Ausmaße einnehmen, wo auch Tiergehege, besonders für gefährliche Raubtiere, kleine Tempelanlagen und Schreine, Schwimmbecken und Teiche oder auch private Theaterbühnen für die Herrschaften angelegt sind.
    Einige dieser Anlagen haben sogar eine gewisse Berühmtheit erlangt und sind sogar über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. So besitzt der verschleierte Magier Pandelume einen Garten voller fremdartiger Blumen und Bäume, von denen es heißt, dass ihr Samen von jenseits der Sterne oder aus dem Schoß der Götter kamen. Und der für seine unausprechlichen Grausamkeiten an Mensch und Tier bekannte Chimärologe Phandelume hat seinen Park mit Blumenvampirinnen, bluttrinke Rosen, menschenfleischfressen Fliegenfallen und magisch geschaffenen Tier-Mensch-Baum-Hybriden bepflanzt und es heißt, dass es niemand wagen sollte, diesen Garten ohne die Erlaubnis des Hexers zu betreten.
  • Ein weiterer wichtiger Raum cimorrischer Villen ist das Bad. Gerade in den trockenen, heißen Regionen ist ein erfrischendes Bad von großer Wichtigkeit. Wie das Bad angelegt ist und welche Spielereien dieses besitzt, obliegt vollkommen dem Geschmack des Hausherren. So sind kleine Wasserfälle, Fontainen, kleine Liebesgrotten oder Becken, die in den Innenhof führen keine Besonderheit mehr. Zu dem Bad gehört immer ein Dampfbad, eine Sauna, ein beheizter Ruheraum (Tepidarium), ein normal temperierter Ruheraum sowie auch Massagemöglichkeiten durch speziell ausgebildete Sklavinnen und Rückzugsräume, um dort seine Lust zu befriedigen.
  • Interessant ist, dass in den Villen der Hausherr und seine Gemahlin oder Gemahlinnen getrennte Privatgemächer und nur einen Raum, ein gemeinschaftliches Schlafzimmer, welches aber nur selten zum Schlafen, sondern zur Ausführung der ehelichen Pflichten gedacht ist, besitzen.
    Diese Schlafzimmer, Libiterium genannt, ist ausstaffiert mit erotischen und pornografischen Darstellungen und Plastiken. Bilder von Satyren, der ihre geschwollenen Glieder in zarte Jungfrauen stecken, sind ebenso häufige Motive wie Plastiken von erigierte Glieder oder geöffnete Schamlippen in Lebensgröße aus rotem Marmor. Springbrunnen in der Form von Geschlechtsorganen oder Brüsten gehören ebenso zur Ausstattung dieses Raumes wie Rauchschalen, in denen Kräuter und Harze verbrannt werden, welche eine berauschend-sinnliche Wirkung haben sollen. Das Zentrum des Libiteriums stellt natürlich das Bett dar, welches groß genug ist, um ausdauernde und umfangreiche Orgien zu feiern.
    Die restlichen Privaträume bestehe aus einem rein zum Schlaf eingerichteten Zimmer, Studier- und Schreibzimmer, kleine Audienzräume und der Abort, der sich hinter einer getarnten Tür oder einem Wandvorhang befindet, denn die Verrichtung der Notdurft ist ein Thema, welches die Reichen gerne als Tabu betrachten und einfach nicht darüber reden wollen.
    Die Privaträume der Herrin beziehungsweise der Nebenfrauen entsprechen in ihrem Aufbau einem Harem. Von vollkastrierten Sklaven bewacht sind diese Räume wie eine Art goldner Käfig aufgebaut. Die Fenster sind mit prunkvollen Gitterstäben verschlossen und ohne die Erlaubnis des Herren darf keine der Frauen, besonders die Nebenfrauen und die Sklavinnen des Harem  diesen verlassen. Lediglich die Hauptfrau darf sich frei im Haus bewegen.
  • Auch an das Haus angegliedert sind die Sklavenhäuser, wo die Arbeitssklaven untergebracht sind. Die Lustsklavinnen und -sklaven sind meistens im Tsori untergebracht, wobei diese wiederum nach Geschlechtern getrennt sind und die männlichen Sklaven zumeist noch kastriert werden.
  • Je nach Größe besitzen die Villen auch eine kleine Kaserne der Hauswache, wo die Gardisten untergebracht sind und so an das Haus angeliedert sind, dass in einem Notfall alle Soldaten in kürzester Zeit auf ihrem Posten sein können.
  • Desweiteren haben viele Villen einen kleinen Schrein, welcher dem Schutzgott der Familie geweiht ist. In diesem Schrein werden regelmäßig Opfergaben dargebracht, um ihn zu besänftigen und seinen Segen über das Haus und seine Bewohner zu erflehen. Je nach der Religion der Bewohner ist in dem Schrein auch ein Mausoleum eingegliedert, wo die sterblichen Überreste der Familienangehörigen begesetzt werden.

Alle weiteren Räume der Villen entsprechen in ihrer Funktion auch denen, wie man sie in den Häusern der normalen Bürger vorfinden kann, wie zum Beispiel die Küche, Vorratskammern oder Gemeinschafts- und Speiseräume.

 

Die Möbel und Einrichtungsgegenstände in den zentralen Reichen Yughanor sind oft verziert und sogar normale Bürger können sich einen gewissen, dekorativen Luxus leisten, wobei natürlich ein entsprechendes Vermögen und ein gewisser Einfluss die Schönheit, die Art der Materialien und die Kunstfertigkeit der Gegenstände maßgeblich bestimmen.


Tempelbauten

Conny K./pixelio.de
Tempelanlage

Tempel sind auf Cimorra ein sehr häufiges Bild in den Städten der Menschen. Da die Religion in nahezu allen Städten und Reichen eine große Rolle spielt, sind die Tempel oft prachtvolle Anlagen von beeindruckenden Ausmaßen und feinster Kunstfertigkeit.

Die Bauweisen unterscheiden sich dabei auf grundlegende Art und Weise und ihre Geschichte reicht oft bis tief in die vormenschliche Vergangenheit. So sollen viele der Tempel einst von vormenschlichen Wesenheiten geschaffen worden sein, die mit den Göttern von den Sternen kamen und ihnen Häuser auf Cimorra errichteten.

Conny K./pixelio.de
Tempelanlage

Tatsächlich haben viele Tempel gewaltige Ausmaße, die weit über die sichtbaren Ebene hinausreichen, die man an der Oberfläche sieht. Manche dieser Anlagen sind so komplex und gewaltig aufgebaut, dass ein Fremder sich in ihren Eingeweiden aus Tunneln, Kammern und Hallen vollkommen verlaufen würde.

 

Die Priesterschaften der einzelnen Religionen haben zudem große Macht und Einfluss in ihrer Stadt oder Reich. Um diese Vormachtstellung zu festigen, setzen die Priester mechanische und alchemistische Apparaturen ein, um die Gläubigen in Angst und Schrecken zu versetzen und so ihre Spenden- und Opfereinnahmen langfristig zu sichern. Diese Maschinerien sind nicht nur im Hauptraum des Tempels zu finden, sondern werden auch in Form von Fallen im kompletten Komplex eingesetzt, um mögliche Diebe zu verwirren, aufzuhalten oder sogar zu töten.