Handel, Reichtum & Reisen

Die Handelswirtschaft der Cimorrier ist ein einziges Chaos aus Handeln, Tauschen und Feilschen. Es gibt keine feste Währung, mit der man zwischen den Städten handeln kann, wodurch der Tauschhandel das einzig feste Maß aller Dinge ist. Auf den Basaren feilschen die Händler lautstark mit ihren Kunden und tauschen Waren und Dienstleistungen. Zwar gibt es auch reichlich Gold und Edelsteine auf Cimorra und sie stellen auch ein beliebtes Tauschmittel dar, doch sind sie für viele auch nur reiner Schmuck und für wandernde Abenteurer und Söldner im Grunde nur Ballast.

 

Reichtum bedeutet auf Cimorra nicht, wer das meiste Gold und Edelsteine besitzt in einer verborgenen Schatzkammer, sondern wer die meiste Macht inne hat. Wer viele Ländereien, Sklaven und Ressourcen sein Eigen nennt, gilt unter der Bevölkerung als ein reicher Mann. Dies ist auch der Grund, warum viele Stadtstaaten unentwegt Kriege untereinander um die angrenzenden Ländereien ausfechten, da ihre Tarqs oder Tarqishas nach mehr Macht und Einfluss streben.

Diesen Reichtum zeigen die Menschen, in dem sie sich mit edlen Stoffen, Metallen und Steinen schmücken und sich von einem ebenso reich geschmückten Gefolge und gepflegten Sklaven begleiten lassen. Sie lassen ihre Häuser, Paläste, aber auch Kutschen, Sänften oder Schiffe aufwendig verzieren, um möglichst gegen ihre Konkurrenz hervorzustechen. Trotzdem sorgen sie auch dafür, dass ihre Schatzkammern voll mit schönen Dingen sind, mit denen man sich verziert oder mit denen man sein Handelsgespräche entsprechend positiv beeinflussen kann.

Protz und Eitelkeit ist bei den Reichen und Mächtigen eine Tugend, welche man stets folgt, um zu zeigen, wer die meiste Macht und Einfluss besitzt.

 

Für den Handel zwischen den Stadtstaaten nutzen die Cimorrier den Land- und Wasserweg.

 

Auf dem Land versorgen die großen Karawanen der Händler die Städte untereinander mit ihren Gütern, wobei die Größe einer solchen Karawane von einigen wenigen Reisenden bis hin zu ganzen Trossen mit hunderten Händlern, Sklaven, Wächtern, Reit- und Zugtieren sowie auch so manchem Festungswagen. Die meisten dieser Karawanen haben ihre festen Routen, die sie zwischen den Städten bereisen und so eine Art Rundumversorgung garantieren. Seltener gibt es einzelne, meist kleinere Handelskarawanen, welche ihre Dienste für Sondertransporte und Speziallieferungen anbieten. Die Mitglieder der großen Handelskarawanen kennen keine Heimat außer die Karawane. Ihre Anführer, meistens ein wohlhabender Händler, leben in großen und prächtig geschmückten Festungswägen, welche von massiven Tieren gezogen werden, während andere Festungswägen als Lagerräume für die Waren genutzt werden. Diese Händler unterhalten auch eine kleine Privatarmee von Söldnern, welche für die Sicherheit der Karawane verantwortlich sind und sie gegen angreifende Räuber oder wilde, hungrige Bestien verteidigen.

 

Auf den Wasserwegen wird der Handel mit Galeeren oder großen Handelsschiffen betrieben. Einige Händler haben sich auf den Flusshandel spezialisiert und reisen stets flussauf- und abwärts, um in den Städten, die an den Flüssen leben, Handel zu treiben. Der Flusshandel basiert auf das Vorhandensein von Flössen oder Galeeren, mit denen man auf den flachen Gewässeren nahezu mühelos reisen kann. Eine Befahrung eines Flusses mit einem Hochseeschiff ist unmöglich. Die Händlerkähne sind so gebaut, dass auf ihnen möglichst viel Lagerplatz trotz der geringen Rumpftiefe genutzt werden kann. Außerdem brauchen auch Flusshändler eine Schiffscrew und Soldaten, welche das Schiff vor Flusspiraten schützen. Allerdings sind solche Vorfälle eher selten, können aber vorkommen. Daher ist der Flusshandel unterm Strich die sicherste Art und Weise zu reisen.

 

Für die Verbindung zweier Städte durch den Meerweg werden hochseetraugliche Schiffe wie zum Beispiel Galeeren, Triremen, Dschunken oder auch doppelrümpfige Großhandelsschiffe benötigt. Im Vergleich zur Flussreise sind Seereisen wesentlich gefährlicher und können, wenn die Organisation unter einem falschen Stern steht, für alle Teilnehmer tödlich enden. Tosende Stürme, die turmhohe Wellen erzeugen, Seeungeheuer und Piraten sowie wochenlange Flauten und falsch kalkulierte Vorratshaltung, haben schon so manchen Händler und seiner Mannschaft das Leben gekostet.