Familien

Die Cimorrier leben in Großfamilien immer unter einem Dach. Diese Umspannen meistens drei, manchmal auch vier Generationen.

Bei den armen Familien der unteren Kasten der Freien Bürger leben diese eng zusammengepfercht auf kleinem Raum. Privatsphäre ist da kaum bis gar nicht vorhanden. Daher heißt es auch oft, dass bei der Zeugung eines neuen Kindes die ganze Familie mitgeholfen hat. Da Scham kaum bis gar nicht vorhanden ist, stört dies auch die Wenigsten.

Wohlhabende Cimorrier leben in ihren Stadthäusern, Villen und Palästen und haben so genug Platz, dass sich die einzelnen Generationen kaum sehen müssen.

 

Eine cimorrische Frau bringt im Schnitt 3 bis 5 Kinder zur Welt. Ein-Kind-Familien gibt es eigentlich nicht. Es wird auch als Schande angeschehen, wenn eine Frau nur ein Kind geboren hat, denn dann wird sie als krank oder gar verflucht beschimpft. Auch bedeutet ein oder gar kein Kind, dass die Eltern es im Alter sehr schwer haben werden, wenn sie niemand pflegt oder sie versorgt. Zwar existiert in diesen Fällen eine funktionstüchtige Nachbarschaftshilfen in vielen Städten, doch in erster Linie ist die Familie für ihre Alten zuständig.

 

Der Idealfall ist, wenn eine Frau einen Knaben gebiert, der den Namen der Familie weitervererben wird. Danach sollte sie viele Mädchen und vielleicht auch noch ein oder zwei weitere Knaben gebären. Die Mädchen sichern den Wohlstand der Familie durch die Mitgift, die ihre Männer für sie bezahlen werden und die Knaben sichern den Fortbestand der Linie, wenn der älteste Sohn wider Erwarten zu den Göttern heimfahren sollte.

- Surushranat Sirgan, Gelehrter und Beobachter der Gesellschaft.

 

Bei der Geburt eines neuen Kindes wird eine Geburtshelferin gerufen, um der Gebährenden zu helfen. Das Neugeborene wird sodann von ihr auch untersucht, ob es gesund und vollständig ist. Weist es sichtbare Geburtsfehler auf, so wird es oft, in Absprache zwischen den Eltern und der Hebamme, sofort getötet. Dieses grausame Vorgehen hat den Grund, dass viele Cimorrier glauben, dass die verkrüppelte Kinder später keine Chance haben, ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu werden oder überhaupt unter den harten Bedingungen der Welt überleben können. Die Neugeborenen werden dann im Kreis der Familie und der restlichen Verwandtschaft und Nachbarschaft gefeiert und den Eltern Aufwartungen und Geschenke, oft in Form von Nahrungsmitteln oder wertvolle Tauschgütern.

Der Familienzusammenhalt der Cimorrier ist sehr stark, ebenso wie der Ahnenkult. Die Verstorbenen werden über alle Maßen von den Lebenden verehrt, sofern sie der Familie auch Ehre gebracht haben. Haben sie aber durch ihren Ruf die Ehre der Familie befleckt, so werden ihre Namen aus dem Gedächtnis der Lebenden getilgt. Die beschmutzte Ehre aber bleibt so lange bestehen, bis ein lebendes Mitglied den Namen der Familie wieder bereinigt hat.

 

Erziehung der Kinder

Ihre Kinder sind den Cimorriern sehr wichtig. Viele Kinder zu haben, bedeutet Reichtum und Sicherheit für die Zunkunft sowie den Fortbestand der Familie. Daher ist es ihnen auch sehr wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen entsprechend aufgezogen werden.

 

Auf Cimorra teilt man die Zeit, bis ein Kind das Erwachsenenalter, welches zwischen 12 und 15 Jahren liegt, in Kindheit und Jugend.

Die Kindheit dauert, je nach Kultur, bis zum 7. oder 8. Lebensjahr an. In diesem Zeitraum bleibt das Kind in der Familie, wo es eine entsprechende Erziehung und Kindheit geniest.  In einigen Stadtstaaten werden die Knaben schon mit 6. Jahren aus dem Schoß der Familie gerissen, um in internatsartigen Schulen zu Kriegern erzogen zu werden.Die Kinder werden dann von der gesamten Familie aufgezogen. Dabei unterliegt diese strikter Geschlechtertrennung: Knaben werden von den Männern erzogen, die Mädchen von den Frauen. Entsprechend ist das Wissen, welches ihnen vermittelt wird, sehr geschlechtsspezifisch (siehe Männer & Frauen). Geschlechterübergreifende Erziehung ist eher unüblich, ja sogar verpöhnt.

 

Nach der Kindheit beginnt die Jugend, in der die Heranwachsenden einen Beruf erlernen und in die Gesellschaft eingeführt werden. Dies gilt besonders für die Knaben. Die Mädchen werden weiterhin von den Frauen der Familie in die Ehe- und Hausarbeit eingewiesen.

In dieser Zeit werden auch Heiraten veranlasst und Verbindungen zwischen Familien geschlossen. Oft sind die Heranwachsenden noch vor dem Tag, an dem sie als Erwachsener gelten, verheiratet worden und viele Mädchen werden schon kurz nach ihrer ersten Blutung schwanger.

Der größte Unterschied zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist die rechtliche Lage. Solange die Heranwachsenden noch nicht als vollkommene Menschen betrachtet. In manchen Kulturen kann diese Ansicht zu sehr extremen Reaktionen führen, wenn man glaubt, dass die Kinder nicht bereit dazu sind, Erwachsene zu werden. Einige Kulturen verstoßen alle jene Kinder, welche die Voraussetzungen zum Erwachsen werden nicht erfüllen aus der Stadt, verkaufen sie als Sklaven oder töten sie sogar.  

 

Akura - Der Tag des Erwachens

Die Cimorrier feiern keine Geburtstage, an denen das Alter einer Person festgelegt wird. Sie feiern die Jahre, welche sie erlebt hat. Dabei ist der Tag der Sommersonnenwende die entsprechende Richtlinie für diese Rechnung. An diesem Tag wird auch der Akura, der Tag des Erwachens, gefeiert. Dies ist der Tag, an dem aus einem Heranwachsenden ein Erwachsener und somit ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft wird. In manchen Kulturen ist dieser Tag mit einigen Prüfungen verbunden, welche gerade die jungen Männer bestehen müssen. Dazu gehört es zum Beispiel in einem Zweikampf zu gewinnen oder eine gefährliche Bestie zu erlegen. Natürlich ist dieser Tag auch mit vielen Feierlichkeiten verbunden, welche von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang stattfinden.